Rothenburg ob der Tauber › Geschichte von Rothenburg
Wenn Sie Rothenburg besuchen, tauchen Sie in eine Welt ein, die die Essenz der deutschen Romantik verkörpert. Um diese faszinierende Stadt wirklich zu verstehen, ist es unerlässlich, ihre reiche Geschichte zu kennen. Nur dann entfaltet sich vor Ihren Augen der volle Zauber der mittelalterlichen Altstadt. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen und die Geschichte erkunden, die Rothenburg zu einer Ikone der deutschen Romantik gemacht hat.
Bereits im Jahr 970 legte der ostfränkische Adelige Reinger den Grundstein für die Pfarrei Detwang im malerischen Taubertal, unweit der zukünftigen Stadt Rothenburg. Die Kirche St. Peter und Paul in Detwang entwickelte sich später zur Mutterkirche der Stadtkirche St. Jakobs.
Im Jahr 1080 errichteten die Grafen vom Komburg eine beeindruckende Burganlage am „Essigkrug“, nahe dem heutigen Spital. Das Erbe dieser Anlage ging 1116 auf das von ihnen gegründete Kloster Komburg und das Stift Neumünster in Würzburg über.
Im Jahr 1142 erwarb König Konrad III., der erste Stauferkönig, das Gebiet, auf dem später die Stadt entstehen sollte, und ließ hoch über der Tauber die „Rote Burg“ erbauen. Schon 1167 wurde sie erstmals als „Castrum Imperiale“ (Reichsburg) bezeichnet.
Rothenburg ob der Tauber erlangte Bekanntheit durch seinen florierenden Handel mit Wolle sowie seine strategisch günstige Lage an der Reichsstraße von Würzburg nach Augsburg. Händler, Pilger und Reisende trugen maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung bei, und so blühte die Stadt zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert zu einer der prächtigsten im Heiligen Römischen Reich auf. Bis heute zeugen historische Bauwerke wie die Jakobskirche, das Rathaus und majestätische Patrizierhäuser von diesem einstigen Wohlstand.
Das Mittelalter war keineswegs eine romantische Ära. Ungepflasterte Straßen, fehlende Abwasserkanäle und Gerbereien verbreiteten unangenehme Gerüche. Rattenplagen begünstigten die Ausbreitung der Pest, während Hungersnöte, Kriege und die Tyrannei von Herrschern die Bevölkerung in schwere Zeiten stürzten. Die vermeintlich „gute alte Zeit“ war alles andere als idyllisch.
Mit wachsender Autonomie expandierte Rothenburg nicht nur in Bezug auf ihre Rechte, sondern auch räumlich. Sie umfasste Vorstädte, die in eine imposante Befestigungsanlage integriert wurden. Seit 1383 reichte der Einfluss der Stadt über die Mauern hinaus in die umliegende Region, wodurch ein beträchtliches städtisches Territorium entstand. Dieses Territorium, bekannt als die „Landwehr“, wurde seit etwa 1430 durch eine „Landhege“ geschützt.
Diese expansive Epoche fiel mit der Herrschaft des mächtigen Bürgermeisters Heinrich Toppler zusammen, der 1408 politischen Intrigen und einer rivalisierenden Oberschicht zum Opfer fiel.
Eine imposante Stadtmauer mit sechs Stadttoren umgab Rothenburg, deren Bürger ihre Heimat mit Armbrüsten und später mit Schusswaffen verteidigten. Die Tore wurden bei Einbruch der Dunkelheit verschlossen, und das Läuten der Glocken markierte den „Tag garaus“, um die Bürger zurück in die Stadt zu rufen. Wer zu spät kam, passierte das „Mannloch“ gegen eine Geldstrafe. Die Stadt trotzte vielen Feinden erfolgreich, bis sie im 30-jährigen Krieg schließlich erobert wurde.
Im 16. Jahrhundert erlebte Rothenburg ob der Tauber die Reformation, was dazu führte, dass die Stadt zu einem Zentrum des Protestantismus wurde. Im darauf folgenden 17. Jahrhundert durchlitt Rothenburg die schrecklichen Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges. Besonders bemerkenswert ist die Belagerung von Rothenburg im Jahr 1631, die verheerende Zerstörungen mit sich brachte. Eine faszinierende Episode aus der Stadtgeschichte ist die Legende von Georg Nusch und seinem mutigen Akt des Weintrinkens, um Rothenburg ob der Tauber während der Belagerung von 1631 zu retten. Georg Nusch, zu jener Zeit Bürgermeister der Stadt, wird in dieser Legende als Held gefeiert, der auf kreative Weise die Eroberung der Stadt verhinderte.
Weitere Informationen zur Rettung der Stadt finden Sie hier:
Nach den verheerenden Auswirkungen des Krieges verlor Rothenburg ob der Tauber zunehmend an Bedeutung und verfiel in einen Dornröschenschlaf. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Stadt wiederentdeckt, als ihre gut erhaltene mittelalterliche Architektur und ihr historischer Charme Touristen aus aller Welt anzog. Doch im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt erneut schwer beschädigt. Dank der Intervention von John McCloy überlebte Rothenburg und wurde nach dem Krieg wieder liebevoll restauriert.
Heutzutage präsentiert sich Rothenburg ob der Tauber als die bestens erhaltene mittelalterliche Stadt Deutschlands. Die Stadtmauer und historischen Gebäude ziehen Besucher aus aller Welt an, die die reiche Geschichte und beeindruckende Architektur hautnah erleben möchten. Rothenburgs Weg war geprägt von Höhen und Tiefen, doch sie hat sich zu einer lebendigen und faszinierenden Stadt entwickelt, die stolz ihre Geschichte präsentiert.
Von den gut erhaltenen Stadtmauern bis zu den verwinkelten Gassen, dem Burggarten und prächtigen Fachwerkhäusern ist Rothenburg ob der Tauber ein wahrer Schatz, der die reiche Geschichte Deutschlands lebendig erhält und für künftige Generationen bewahrt. Besucher können hier nicht nur in die Vergangenheit eintauchen, sondern auch die Schönheit und den Zauber einer der schönsten Städte Deutschlands erleben. Rothenburg ob der Tauber wird nie aufhören, Menschen mit seiner Geschichte und seinem Charme zu begeistern.
Farbige Fassaden, schiefe Giebel, Holzbalken, goldene Inschriften, Ornamente und originelle Schnitzereien – nicht nur unsere verspielten Fachwerkhäuser in Rothenburg ob der Tauber besitzen unglaublichen Charme. Lernen Sie die schönsten Plätze und TOP-Sehenswürdigkeiten unserer zauberhaften Stadt kennen.
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